Biodiversität im Siedlungsraum

Biodiversität in Düdingen

Eine Gruppe von sieben Düdingerinnen hat sich im September 2022 zusammen getan um der Rasenfläche oberhalb des Gemeindehauses neues Leben einzuhauchen – und stiess mit diesem Anliegen beim Gemeinderat auf viel Zustimmung. Und so begann mit dem Aushub für eine Sandlinse für Wildbienen anfangs September die Umgestaltung. Steinhaufen u. a. für Eidechsen und Holzhaufen u. a. für Igel sind vorgesehen. Im Frühling folgten dann die Ansaat einer Wildblumenwiese und das Pflanzen verschiedener heimischer Stauden, die gerne von Schmetterlingen angeflogen werden. Auch an einer viel befahrenen Strasse sollte man der Natur wieder mehr Platz einräumen,  sind die Initiantinnen überzeugt.

Die Teilnehmerinnen des Biodiversitätsteams, das Liegenschaftsamt sowie der Gemeinderat bestreiten das Projekt in gegenseitiger Absprache und Unterstützung – ein guter Schritt für ein Miteinander von Natur und Mensch.


Förderung der Biodiversität

Ausgangslage

Der Befund ist eindeutig und der Trend bestätigt sich Jahr für Jahr. So hält etwa der Lagebericht zur Biodiversität 2017 des Bundes Folgendes fest:

«Der Verlust von Lebensräumen und die Verschlechterung der Lebensraumqualität bedrohen die Biodiversität in der Schweiz.»

Die Situation in der Schweiz ist besorgniserregend und diese Verschlechterung hat einen deutlichen Rückgang der biologischen Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten, Pilzen und Bakterien zur Folge. Dies wird durch den Bericht der OECD von 2017 bestätigt, der zum Schluss kommt, dass die Schweiz die Biodiversität deutlich besser schützen müsse. Dies ist umso wichtiger, als die Biodiversität für das natürliche Gleichgewicht des Lebens von entscheidender Bedeutung ist.

Zitat: Förderung der Biodiversität auf Grünflächen, Staat Freiburg – Hochbauamt + Amt für Wald und Natur

Im Kantonalen Klimaplan 2021 – 2026 sind Massnahmen zur Steigerung + Stärkung der Biodiversität gefordert, zudem gilt es, die Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme gegenüber dem Klimawandel zu stärken.

Aufgrund dieser Situation ergeben sich folgende Ziele

  • Naturflächen wieder Raum geben
  • Strukturen einrichten, die die Biodiversität fördern
  • Die Vielfalt der Ökosysteme stärken, wie Grünflächen/Blumenwiesen, Bäume/Gehölze, Feuchtgebiete, Mikrostrukturen für Vögel, Insekten u.a. Tiere.
    Die angelegte Biodiversitätsfläche beim Gemeindehaus enthält:
Blumenwiese
Asthaufen
Steinhaufen
Sandlinse

Blumenwiese

Artenreiche Blumenwiesen gehören zu den am stärksten gefährdeten Naturräumen der Schweiz. Blumenwiesen beherbergen eine grosse Artenvielfalt und erfordern nur wenig Pflege. Ob im Siedlungsraum oder in landwirtschaftlichen Gebieten, selbst kleine Flächen mit Blumenwiesen haben einen relevanten Einfluss auf die Biodiversität. Sie spielen eine Rolle als Nist- oder Brutplätze, Jagdgebiete oder ökologische Trittsteine für viele Tiere.

Ziele

  • Entwicklung einer an Pflanzenarten reichen Fläche
  • Schaffung einer günstigen Umgebung für Kleintiere,   insbesondere Insekten
  • Verringerung des Pflegeaufwands
  • Bereicherung der Landschaft
  • Farben, Struktur, Düfte

 

Asthaufen

Asthaufen sind wichtige Strukturen für Kleintiere, Reptilien, Amphibien. Viele Arten finden darin Unterschlupf – verstecken, fortpflanzen, überwintern

Ziele

  • Erhöhung des Angebots an Mikrostrukturen
  • Schaffung eines für Kleintiere günstigen Umfelds
  • Nutzung und Verwertung des Schnittguts und Rückschnitts

 

Steinhaufen

Steinhaufen sind wichtige Strukturen für Kleintiere, Reptilien, Amphibien, kleine Säugetiere und Wirbellose. Viele Arten finden darin Unterschlupf – verstecken, fortpflanzen, überwintern

Ziele

  • Erhöhung des Angebots an Mikrostrukturen
  • Schaffung eines für Kleintiere günstigen Umfelds

 

Sandlinse

Nisthilfe für Wildbienen. Es gibt je nach Untersuchung in Mitteleuropa ca. 500 Wildbienenarten. Wildbienen sind verschiedenen Gefahren ausgesetzt wie mangelnde Nistmöglichkeiten, ein Mangel an Blütenpflanzen, Pflanzenschutzmittel. Viele solitär lebende Wildbienen sind auf eine einzige Pflanzenart oder Gattung angewiesen, es sind also Nahrungsspezialisten. Im Gegensatz zur Honigbiene sind die Wildbienen in ihrer Existenz bedroht bedingt durch den Rückgang der Biodiversität.

Ziele

Mit der Sandlinse und markhaltigen Pflanzenteilen (z.B. Brombeerästen) kann den Wildbienen im Siedlungsraum eine zusätzliche Nisthilfe angeboten werden. In den vergangenen Jahren wurden vermehrt Sandlinsen und -haufen für bodennistende Arten angelegt. Diese stellen für einige bodennistende Wildbienenarten eine Nistgelegenheit dar. Wichtig ist, dass dazu ein geeigneter Sand verwendet wird (ungewaschener). Bei der Wildbienenförderung ist ein vielfältiges, grosses und kontinuierliches Blütenangebot die wichtigste Massnahme

 

 

Wir alle können Biodiversität!

Informiere dich:

Pronatura

Naturfindetstadt

Kanton Freiburg – Förderung der Biodiversität auf Grünflächen 

 

 

Mach mit in deinem Garten:

Möchtest auch du aktiv die Biodiversität in deinem Garten/Umschwung fördern, dann findest du hier weitere Informationen:

Kanton Freiburg – Ideen für Private

Kanton Freiburg – Aktionsportfolio

6 Videos zur Natur im Dienste des Gartens 

 

 

Mach mit bei uns im Team:

Möchtest du aktiv in unserem Team mitmachen, deine Ideen für Düdingen einbringen und umsetzen, dann melde dich gerne bei uns über die Vernetzer Düdingen.

 

 

Vergangene Veranstaltungen 

Dorfrundgang zum Thema Förderung der Biodiversität im Siedlungsraum Düdingen

Mittwoch 4. September von 18.00 bis 20.00 Uhr mit Joseph Volery vom Amt für Wald und Natur

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